Schließung von Kletterhallen im Regierungsbezirk Köln

(aav) Aus gut informierter Quelle wurde bekannt, daß im Regierungsbezirk Köln die Schließung sämtlicher Kletterhallen droht. Ein vom Regierungspräsidenten Kölns, Franz Josef Antwerpes (FJA), in Auftrag gegebenes Gutachten hat an den Tag gebracht, daß sich seltene Mikroorganismen an den Innenwänden der Kletterhallen angesiedelt haben, deren Lebensraum laut dem Freundeskreis Bedrohte Mikroorganismen (FBM) "unbedingt vor den Kletterern geschützt werden muß".

Antwerpes, der bereits per Dekret die Sperrung eines Großteils der Buntsandsteinfelsen in der Nordeifel für Kletterer erlassen hat, sieht in der Schließung der Kletterhallen "die logische Konsequenz" aus dem für einen sechsstelligen Betrag angefertigten Gutachten demnach seltene Stämme der Bakterien Lithotrophomonas butyrophagum und Moraxella nitis sowie Pilzsporen von Aspergillus antifumigatum speziell im Bereich der Griffe und Tritte in den Holzwänden der Kletterhallen anzutreffen seien. Diese Organismen hätten sich durch die Schweißsekretion besonders von Kletteranfängern dort ansiedeln können und müßten nun geschützt werden. Die optimalen Lebensbedingungen für die Mikroorganismen sollen durch die Aufstellung von Infrarotstrahlern und Besprenkelungsanlagen realisiert werden, da nach der Schließung die Kletterer ausbleiben, die bisher für die Erhaltung dieses einzigartigen Biotops gesorgt haben. Betroffen sind zuvorderst die Kletterhallen Bronx Rock in Hürth sowie das Chimpanzodrome in Frechen.

Der Unmut der zahlreichen Kletterer ist damit vorprogrammiert. Eine sich selbst Autonome Antwerpes Gegner (AAG) nennende Fraktion militanter Aktivisten hat bereits Gegenmaßnahmen angedroht, sollten die Pläne des Landesherren in die Tat umgesetzt werden. U.a. ist ein Protestzug zu dem in einem Naturschutzgebiet gelegenen Wochenendanwesen von FJA geplant. Weitergehende Maßnahmen behält sich der Anführer der AAG, L. Uegner (Name von der Redaktion geändert), vor. So sind in Kooperation mit dem Aktionskünstler HA Schult bereits einige Dächer in der Nähe des Regierungssitzes in der Kölner Innenstadt vorgesehen für die Aufstellung weiterer Flügelautos (das derzeitige auf dem Dach des Zeughausmuseums hat FJA vergeblich versucht entfernen zu lassen – wir berichteten). Spätestens dann, so der Pressesprecher der AAG, sei mit einem Einlenken seitens FJA zu Gunsten der Kletterer zu rechnen. (dro)