Engelsley (Altenahr/Eifel)

Die Engelsley ist der Bergrücken, um den sich die Ahrschleife bei Altenahr legt. Das Tal heisst hier Langfig. Der teils felsige Berg hat zwei ausgeprägte Gipfel Nord und Süd. Sie sind jeweils ca. 300 m hoch, wobei der Nordgipfel etwas höher ist und ein Kreuz mit Gipfelbuch trägt.

Die Gipfel lassen sich in einer schönen Gratwanderung überschreiten, die man in Altenahr (ca. 170 m) beginnen kann. Bei der Abzweigung der B 267 von der B 257 im Ortskern zeigt ein Wegweiser den Aufstieg zur Ruine der Burg Are an. Diese wird nach ca. 10 min. erreicht. Von hier aus öffnet sich ein schöner Blick auf die bevorstehende Tour. Auf dem Burggelände geht es durch einen Bogen, womit die südliche Burgmauer erreicht wird, die direkt am Anfang des Grates steht. Diese Mauer (ca. 1,50 m hoch) klettert man herunter. Der Einstieg in die Gratwanderung ist in etwas dornigem Gestrüpp. Eine Wegspur ist zu sehen. Erst geht es kurz hinab bis in einen Sattel. Von hier bietet sich ein interessanter Einblick in die sehr steilen Felswände, die sich nach Westen zur Ahr hin Blick vom Nordgipfel
zur Burg Arebefinden. Die Wände sind teilweise durch Metallstangen vor Abbruch geschützt, von denen einige aus dem Grat herausragen. Man folgt dem Grat weiter. Entweder direkt, was mehr Spaß macht oder auf Wegspuren um die eine oder andere Schwierigkeit herum. Das Gestein ist jedoch selten fest und bei Nässe besteht auf den moosigen Stellen Rutschgefahr. Die letzten beiden Grataufschwünge vor dem Engelsley-Nordgipfel bilden den alpinistischen Höhepunkt des ersten Teils der Wanderung. Der Fels ist hier fest und es befinden sich etliche Haken darin, so dass unsichere Teilnehmer mit Seil gesichert werden könnten. Den letzten Grataufschwung überschreitet man nicht, sondern quert kurz auf der östlichen Seite (zwei Haken folgend), da der Abstieg zu schwierig wäre. Nun sind es nur noch wenige Meter zum Gipfelkreuz (bis hier ca. 40-50 min von Altenahr aus).

Auf dem Engelsley-NordgipfelNach der Gipfelrast geht es weiter zum Südgipfel. Anfangs durch lichten Wald, ohne große Schwierigkeiten hinab in den Sattel vor dem nochmals ausgeprägten Südgipfel. Wieder kann man sich entscheiden, ob leichte Klettereien mitgenommen oder auf dem stellenweise deutlichen Weg umgangen werden sollen. Vom Südgipfel öffnet sich der Blick auf den Abstiegsweg in Südrichtung (nicht über den Ostgrat absteigen). Man hält sich immer in Gratnähe. Als letzte Herausforderung kommt ein gestufter felsiger Abschnitt, der zum Schluss in einen schmalen Kamin mündet, wenn man sich links hält. Wer hier nicht herunter möchte, sollte sich schon weiter oben rechts (westlich) halten. Der Kamin ist ca. 5 m hoch und konfrontiert einen mit Der Kamin mit der
SchlüsselstelleSchwierigkeiten vom Grad II (Achtung: Ein Sturz im Kamin kann tödliche Folgen haben). Er ist sehr eng - mit Rucksack auf dem Rücken wird man sich nicht wohl fühlen. Nach dieser Schlüsselstelle geht es in leichtem auf und ab den Grat entlang und dann durch den Wald hinab zur Ahr, die in der Nähe einer Brücke erreicht wird (bis hier vom Nordgipfel ca. 30-40 min).

Nun hat man die Wahl, dem Ahr-Uferweg in die eine oder andere Richtung zurück nach Altenahr zu folgen (ca. 20-30 min). Unentwegte wenden sich neuen Herausforderungen zu:

a) Über die Brücke Richtung Norden. Nach ca. 400 m den Uferweg verlassen und durch Wald entweder weglos oder Wegspuren folgend in den Sattel zwischen dem Schrock und der Teufelsley (Orientierung bei belaubten Bäumen schwerer). Letztere schmückt sich ebenfalls mit einem Gipfelkreuz, welches man von der Engelsley aus sehen kann. Vom Sattel den Wegspuren folgend leicht bis zum Gipfel. Diesen überschreitet man und wandert durch Wald und über Wiesen nach Norden. Ein Weg (Nr. 6) führt in Richtung Reimerzhofen und überquert die Bahnlinie auf einem Tunnel. Auf Ahrhöhe angelangt führt der Uferweg links nach Altenahr. Bei den Bahn- und Straßenbrücken überquert man die Ahr auf der Fußgängerbrücke und geht durch den Straßentunnel zurück zum Ausgangspunkt (ca. 1 h 15 min für diese Alternative).

b) Nach Überquerung der Brücke über die Ahr verlässt man den Uferweg wenige Meter weiter und steigt auf einem kleinen Weg im Zickzack durch Wald empor bis zu einer Forststraße (A6, A8). Hier rechts. Nach ca. 15-20 min wird ein Sattel vor dem Bergrücken erreicht, der sich parallel zum Engelsley-Grat, westlich davon, erstreckt (Weggabelung A6, A7, A8). Diesen kann man im weiteren Verlauf teilweise auf dem Grat begehen (oder auf dem Weg A7 bleiben). Vor dem Höhepunkt, dem Teufelsloch, beginnt ein schöner Gratabschnitt mit guter Felsqualität. Nicht alle Grataufschwünge lassen sich überschreiten. Das Teufelsloch selber wird dabei überschritten. Es ist von der Engelsley und auch von Altenahr aus zu sehen. Auf dem Grat bleibend kommen noch ein paar nette Kletterstellen bis der Wanderweg wieder erreicht wird. Zum Schluss gelangt man zu einer Aussichtsstelle mit einem Kreuz. Entweder vorher ins Tal hinunter oder dahinter. Beide Wege führen zurück nach Altenahr (ca. 1 h für diese Alternative).

Hinweis: Die Begehung der Grate setzt ein gewisses Maß alpinistischer Erfahrung und Abenteuerlustigkeit voraus und ist nicht mit üblichen Wanderungen in der Eifel zu vergleichen. Feste Bergschuhe sind notwendig, um teilweise auf kleinen Tritten zu klettern. Viele Kletterstellen (I-II) lassen sich umgehen, jedoch nicht alle. Ein Absturz vom Grat kann mindestens schwere Verletzungen nach sich ziehen! Der Abstieg durch den Kamin kann nur von erfahrenen Bergsteigern gewagt werden.

Daniel Roth, 26. Februar 2000

GPS-Koordinaten zu dieser Tour bei www.alpin-koordinaten.de.


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